Geschichte

Geschichte - Historisches Foto einer Fahne mit altem AWO Logo

Auf diesen Seiten finden Sie die wichtigsten Stationen der Entwicklung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bayern zu einem der sechs großen Wohlfahrtsverbände in Bayern.

Unsere Geschichte ist untrennbar mit der Geschichte der AWO in Deutschland und mit Marie Juchacz, ihrer Gründerin, verwoben. Mehr Infos über Marie Juchacz‘ Leben oder andere wichtige Personen und Epochen der AWO in Deutschland gibt es rechts unter dem Link zum historischen Archiv des AWO Bundesverbandes.

Die ersten Jahre - 1920 bis 1932

1920 - 1922:

In Nürnberg, München, Ludwigshafen und weiteren Städten gründen sich AWO Ortsausschüsse in Form von Vereinen.

1925:

Die Bezirksausschüsse Franken, Oberpfalz mit Niederbayern und Oberbayern mit Schwaben gründen sich.

1927:

In Augsburg findet die erste Landeskonferenz der bayerischen AWO statt.

1929:

Die Weltwirtschaftskrise und die Massenverelendung in Deutschland veranlassen die AWO auch in Bayern vermehrt öffentliche Speisungen, Kleider- und Essenssammlungen, etc. für Hilfsbedürftige durchzuführen.

ab 1932:

Die Nazis gehen auch in Bayern gegen die Arbeiterwohlfahrt vor.

Verbot im Nationalsozialismus 1933 – 1945

In diesen Jahren war die AWO in ganz Deutschland verboten.

Wiedergründung und Neubeginn - 1946 bis 1949

1947:

Ein Jahr nach der gesamtdeutschen Neugründung gründet sich der bayerische Landesverband der Arbeiterwohlfahrt in Nürnberg.
Im November 1947 erscheint erstmals der „AW-Helfer“ (später „AWO in Bayern“) als Mitteilungsblatt für die bayerischen Mitglieder und Verbände.
Die bayerische AWO führt die erste Landessammlung mit großem Erfolg durch.

ab 1948:

Aufgrund von finanziellen Rückschlägen (abgelehnte Wiedergutmachungen und die Währungsreform) kann die AWO in Bayern erst ab 1948 wieder eigene Einrichtungen bauen und alte erneuern.

Aufbau nach dem Krieg - 1950 bis 1959

ab 1950:

Angeführt vom ersten Vorsitzenden, Hans Weinberger, treibt der Landesverband einen dezentralen Aufbau der AWO in Bayern voran. Die Ortsvereine werden zum Schwerpunkt der AWO und zentrale Entscheider, denn sie sind Erstanlaufstelle und wissen am besten Bescheid über die sozialen Missstände vor Ort.

Es folgt ein großes Bauprogramm, zahlreiche neue Einrichtungen werden geschaffen.

1955:

Die AWO in Bayern besteht mittlerweile aus 211 sogenannten Stützpunkten (Gruppen mit weniger als zehn Mitgliedern), 661 Ortsvereinen, 164 Kreisverbänden, 5 Bezirksverbänden und dem Landesverband. Sie hat mehr als 40000 Mitglieder. 3804 Ehrenamtliche und 700 hauptberuflich Beschäftigte arbeiten für sie.

Weiterentwicklung  der Organisation und Mitgliederzuwachs - 1960 bis 1979

ab 1960:

Die AWO konzentriert sich stärker auf die Altenhilfe, als Grundlage für ihre Arbeit in diesem Segment wird ein Landesplan für Altenhilfe verabschiedet.

1965:

Die seit Wiedergründung ausstehende bayernweite Entscheidung des Landesverbandes für eine Vereinsform fällt zugunsten der Mitgliederorganisation und gegen eine Helferorganisation aus.

1969:

Das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt gründet sich bundesweit.

1978:

Das bayerische Landesjugendwerk gründet sich in Fürth. Mitglied können alle Kinder und Jugendliche ab vier bis achtzehn Jahre werden.


Der AWO Landesverband Bayern gründet die Landesfachausschüsse, um den Landesvorstand kompetent und fachlich gut zu beraten und eine demokratische Willensbildung umzusetzen. Jeder Bezirk bekommt die Führung eines Fachausschusses zugesprochen.

Ende der 70er:

Die AWO in Bayern hat 102000 Mitglieder, etwa 8200 Helfer_innen sowie 3500 hauptamtliche Mitarbeiter_innen.


Bis Ende der 70er Jahre errichtet die AWO in Bayern vor allem Beratungsstellen für Ausländer_innen, Integrationshilfen, Hausaufgabenbetreuungen, Sprachkurse, fahrbare Mittagstische/Essen auf Rädern und sozialpsychiatrische Dienste.

Umstrukturierung - ab 1980

1981:

Die Hans-Weinberger-Akademie gründet sich als Aus-, Fort- und Weiterbildungsinstitut für alle Tätigkeitsbereiche der AWO.

1990:

Der AWO Landesverband Bayern zieht sich sukzessive aus dem operativen Geschäft zurück, trennt sich nach und nach von seinen eigenen Einrichtungen und konzentriert sich auf seine Vertretungsaufgaben in Bayern.

2004:

Der Landesvorstand beschließt die Einrichtung der Trägerkonferenz, die einmal im Jahr stattfinden soll. Damit stellt er die unternehmensbezogene Willensbildung auf eine gesicherte Plattform.

ab 2005:

Der AWO Landesverband verstärkt seine Anstrengungen als sozialpolitischer Interessenverband und entwickelt sich zur »Sozialen Stimme Bayerns«.

ab 2008:

Ausbau der Kinderbetreuung gemäß dem Beschluss der Bundeskonferenz.

2012:

Neujustierung der Kommunikationsstruktur (Wiedereinsetzung der Landesfachausschüsse) des Landesverbands und Ausrichtung als Projektträger, dadurch Stärkung von fachlicher Kompetenz und Innovationskraft der bayerischen Arbeiterwohlfahrt.

ab 2013:

Stärkung und Weiterentwicklung des Mitgliederverbands durch das Projekt »Engagement macht Schule« (EmS).

2014:

Einsetzung einer Zukunftskommission mit dem Ziel der Neuausrichtung der Verbandsorgane.

2016:

Abschluss des Neuordnungsprozesses auf der Landeskonferenz in Amberg.

2017:

70-jähriges Jubiläum und Neukonzeption der Mitgliederzeitschrift.

 

Chronik der Landesvorsitzenden der AWO in Bayern ab 1945

  • 1945-1947: Max Peschel (1886-1969)
  • 1947-1948: Horst Schieckel (geb. 1896)
  • 1948-1969: Hans Weinberger (1898-1976)
  • 1969-1977: Karl Herold (1921-1977)
  • 1978-1989: Bertold Kamm (1926-2016)
  • 1989-2004: Seban Dönhuber (geb. 1934)
  • 2004-2021: Prof. Dr. Thomas Beyer (geb. 1963)
  • seit 2021: Nicole Schley (geb. 1970), Stefan Wolfshörndl (geb. 1973)