Arbeit

Arbeit - Porträt eines Mannes mit Ohrenschützer und Schutzbrille vor einer Werkbank

Unsere Gesellschaft ist in doppelter Hinsicht eine Arbeitsgesellschaft: Erwerbsarbeit bildet sowohl für den Einzelnen als auch für ganze (Familien-)Verbünde die materielle Grundlage für die alltägliche Lebensgestaltung und die längerfristige Lebensplanung. Zudem ist Arbeit im Rahmen des Sozialversicherungssystems die Basis für die soziale Absicherung des_der Einzelnen und seiner Angehörigen, aber auch für die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme.

Fair entlohnte Arbeit für ein positives Selbstbild

Zur Verwirklichung unserer Vorstellungen eines guten Lebens und eines solidarischen Miteinanders sind wir auf fair entlohnte Arbeit angewiesen. Sie schafft in der modernen Erwerbsgesellschaft die materielle Basis für ein Leben in Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Arbeit ist jedoch mehr als ein Mittel zum Broterwerb. Sie ist auch von großer Bedeutung für die Teilhabe an der Gesellschaft und für den Aufbau eines positiven Selbstbildes.
Aktuelle Debatten über die Entstehung sozialer Gruppen von „Ausgeschlossenen“ oder „Überflüssigen“, denen der Zugang zu Bildung und Arbeit langfristig verschlossen bleibt, machen deutlich: In arbeitszentrierten Gesellschaften geht ein Leben ohne Arbeit in vielen Fällen nicht nur mit finanzieller Not, sondern auch mit sozialer Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit einher.

AWO schafft inklusive Arbeitsmärkte

Vor diesem Hintergrund kämpft die Arbeiterwohlfahrt in Bayern (AWO) für eine inklusive Gestaltung der Arbeitsmärkte. Die AWO in Bayern setzt sich für Menschen ein, denen der Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt aufgrund ihrer persönlichen Merkmale erschwert oder verwehrt wird. Das gelingt mit einer Vielzahl an (niedrigschwelligen) Angeboten wie Beschäftigung für psychisch beeinträchtigte, behinderte und langzeitarbeitslose Menschen, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Zuverdienstprojekte sowie Projekte zur beruflichen (Re)Integration.
Teilhabe für alle Menschen am Arbeitsmarkt setzt aber auch ein Umdenken auf Arbeitgeberseite voraus. Nur so können Zugangsbarrieren abgebaut werden.

Beschäftigung und Familie in Einklang bringen

Allerdings ist längst nicht jede Arbeit gute Arbeit. Die AWO in Bayern setzt sich im Sinne ihrer Tradition als Selbsthilfeorganisation der Arbeitenden gerade im Bereich der Arbeitnehmerrechte ein. Beispielsweise lehnt die AWO prekäre Beschäftigung ab. Arbeit ist unter anderem dann „gut“, wenn die Arbeitnehmer_innen ihren Lebensunterhalt bestreiten können, ohne Zweitjob oder Aufstockung durch die Agentur für Arbeit und ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Auch muss im Sinne der sogenannten Work-Life-Balance neben der Erwerbstätigkeit Zeit und Kraft für Familie, Freunde_innen und gesellschaftliches Leben bleiben.
Diesen Grundsätzen fühlt sich die Arbeiterwohlfahrt in Bayern als Arbeitgeber, als Mitglieder- und Spitzenverband sowie als sozialpolitische Stimme in Bayern verpflichtet.