Hauptinhalt Leben im Alter – passgenaue Wohnformen und individuelle Unterstützung
Ein Projekt des AWO Landesverbandes Bayern

Die meisten Menschen möchten im Alter so lange wie möglich zu Hause leben. Damit dieser Wunsch umgesetzt werden kann, werden in Zukunft immer häufiger individuelle Lösungen vor Ort gefragt sein.
Dabei gilt es besondere Herausforderung zu meistern: Zum einen wird der Anteil älterer Bürgerinnen und Bürger an der Gesamtbevölkerung in Bayern ansteigen. Während 2015 jede fünfte Person über 65 Jahre alt war, wird es 2030 jede vierte Person und 2050 bereits jede dritte sein. Zudem wird die Zahl der über 75-Jährigen in Bayern bis 2030 auf über 1,5 Millionen Menschen steigen. Dementsprechend wird auch der Bedarf an Unterstützung und Begleitung dieser Menschen steigen. Aktuellen Prognosen folgend wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen in Bayern bis 2030 auf rund eine halbe Million Menschen erhöhen.
Zum anderen stellt sich angesichts dieser Entwicklungen die Frage, wie die Betreuung und Pflege organisiert werden kann. 2015 wurden fast drei Viertel aller Pflegebedürftigen zu Hause – und davon wiederum mehr als die Hälfte allein durch Angehörige – versorgt. Durch die Pluralisierung der Lebensformen und den gesellschaftlichen Wandel (steigende Anzahl Kinderloser und Single-Haushalte, höhere Mobilität etc.) ist eine Abnahme des familialen Pflegepotentials zu erwarten. Zudem wird die Zahl der für die professionelle Pflege zur Verfügung stehenden Fachkräfte abnehmen, sodass aus fachlicher Sicht auch Aspekte der Personalgewinnung und –bindung zunehmend an Bedeutung gewinnen werden.
Ziele
Im Projekt „Leben im Alter – passgenaue Wohnformen und individuelle Unterstützung“ sollen zukunftsfähige Ideen für die Pflege der bayerischen Arbeiterwohlfahrt identifiziert werden. Neben neuen Wohnformen sollen im Projekt auch Kooperationen im Quartier und Methoden der Personalgewinnung/-bindung in den Fokus gerückt werden. Ziel ist es, bestehenden AWO-Einrichtungen und Dienste dabei zu unterstützten, den anstehenden Herausforderungen im Bereich der Pflege aktiv begegnen zu können.
Vorgehen und Inhalte
Bereits existierende Ansätze und Angebote der bayerischen Arbeiterwohlfahrt sollen während der Projektlaufzeit systematisch identifiziert werden. Ein Schwerpunkt der geplanten Analyse soll die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren aus den Bereichen Wohnen, Pflege und bürgerschaftliches Engagement im Quartier sein.
Kooperationspartner
Das Projekt „Leben im Alter“ wird in enger Kooperation mit dem Landesfachausschuss Altenhilfe der bayerischen Arbeiterwohlfahrt durchgeführt. Der Landesfachausschuss ist ein Gremium des Landesvorstandes der bayerischen Arbeiterwohlfahrt und mit fachlich versierten Vertreterinnen und Vertretern aus den fünf Bezirksverbänden der AWO in Bayern besetzt.
Daten und Fakten
Projektlaufzeit: Januar 2017 bis Dezember 2019
Projektteam: Die Federführung des Projektes liegt bei AWO Geschäftsführer Wolfgang Schindele, die operative Projektleitung haben Stefanie Fraaß und Dagmar Grabner inne.
Projektförderung: Das Projekt „Leben im Alter“ wird von der GlücksSpirale gefördert.
Literaturhinweise und weiterführende Informationen
- Bertelsmann Stiftung (2012): Themenreport „Pflege 2030“. Was ist zu erwarten – was ist zu tun? Gütersloh. (PDF, 18,5 MB)
- Statistisches Bundesamt (2017): Pflegestatistik 2015. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung. Deutschlandergebnisse. Wiesbaden. (PDF, 495 KB)
- Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung Deutschlands bis 2060. Wiesbaden. (PDF, 2 MB)
- vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (2012): Pflegelandschaft 2030. München. (PDF, 540 KB)