„Massenunterkünfte wie AnkER-Zentren sind menschenunwürdig“

Kathrin Sonnenholzner, stellvertretende Landesvorsitzende der bayerischen Arbeiterwohlfahrt, fordert dezentrale Unterbringung – Muttersprachliche Kommunikation zu Hygienemaßnahmen und kostenlose Atemschutzmasken während Corona-Pandemie


„Massenunterkünfte wie AnkER-Zentren sind menschenunwürdig, weil in ihnen die geistige und psychische Gesundheit von Menschen nachweislich gefährdet ist. Die Arbeiterwohlfahrt fordert, Geflüchtete in kleinen, dezentralen Unterkünften unterzubringen“, erklärt Kathrin Sonnenholzner, stellvertretende Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bayern, anlässlich des Weltflüchtlingstags am morgigen Samstag.

Die Corona-Pandemie, während der sich etliche Bewohner*innen von Flüchtlingsunterkünften wie im bayerischen Landshut mit dem Virus infizierten, hat laut der Medizinerin Sonnenholzner zusätzlich gezeigt, wie ungeeignet diese Art der Unterbringung, in der zwangsläufig viele Menschen auf engem Raum zusammenleben müssen, ist. Unabhängig von der Größe der Unterkunft plädiert die stellvertretende AWO-Landesvorsitzende für eine „verständliche Kommunikation, sowohl schriftlich als auch mündlich, in den Muttersprachen der Geflüchteten zu Corona, insbesondere auch zu Hygienemaßnahmen. Schutz wie Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel müssen den Geflüchteten kostenlos zur Verfügung gestellt werden“.