„Die Zivilgesellschaft und die Wohlfahrtsverbände handeln bei Integration, während die Politik redet“

AWO-Landesvorsitzender Thomas Beyer fordert anlässlich der heute in Nürnberg stattfindenden Integrationsministerkonferenz


Anlässlich der heute in Nürnberg stattfindenden Integrationsministerkonferenz erklärt der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern Thomas Beyer, es sei unmenschlich, dass künftig alle Menschen, die in Deutschland Asyl suchen, bis zu 24 Monate in großen, zentralen Aufnahmeunterkünften – sogenannte Anker-Zentren – untergebracht werden sollen. Selbiges gelte für die geplante Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Geschützte, weil ihnen damit das Recht auf Familie abgesprochen werde. Ebenfalls beklagenswert sei die mittlerweile überhandnehmende Praxis, geflüchtete Minderjährige sofort nach ihrem 18. Geburtstag aus Einrichtungen der Jugendhilfe zu nehmen und in Gemeinschaftsunterkünfte zu schicken. Beyer: „Das macht Integration zunichte."

Ehren- und Hauptamt in Zivilgesellschaft und Wohlfahrtsverbänden würden bereits seit Jahrzehnten wesentliche Beiträge zur gelingenden Integration leisten. Beispiele dafür seien unter anderem Helferkreise, die Migrationsberatung für Jugendliche und Erwachsene, die Asylsozialberatung sowie Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Vor diesem Hintergrund sagt Beyer: „Die Zivilgesellschaft und die Wohlfahrtsverbände handeln bei Integration, während die Politik redet.“