Die Bedeutung des Ehrenamtes in der Freien Wohlfahrtspflege

Auf der Pressekonferenz in München: Brigitte Meyer (Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes und Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege), Eva Gottstein (Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt) sowie Klaus Schindler (Leiter Soziale Dienste AWO Kreisverband Rosenheim) Foto: Andreas Czerny

Anlässlich des Tag des Ehrenamtes am 05. Dezember trafen sich Verantwortliche und Beauftragte der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern zusammen, um über die Zukunft des Ehrenamtes sowie einer Forderung zu diskutieren, die ehrenamtliches Engagement auf die Berufsjahre und Rente anrechnen soll.

Laut Freiwilligensurvey von 2014 sind in Bayern rund 3,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Staat uns Gesellschaft ehrenamtlich und somit unentgeltlich tätig. Die Freie Wohlfahrtspflege Bayern fordert, dass die Zeiten nachgewiesener freiwilliger Tätigkeit als Berufsjahre angerechnet und die erworbenen Qualifikationen als berufsfördernd anerkannt werden. Außerdem müssten die Zeiten ehrenamtlichen Engagements in angemessener Weise auf die Höhe der Rente angerechnet werden.

Am 06. Dezember 2019 trafen sich aus diesem Grund die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein (MdL) und Brigitte Meyer, Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bayern im Presseclub München zusammen, um zu den Forderungen Stellung zu nehmen und mögliche Engagement-Möglichkeiten zu präsentieren. Der AWO Landesverband Bayern war mit Herrn Klaus Schindler, Leiter Soziale Dienste des AWO Kreisverbands Rosenheim sowie dem neuen Landesgeschäftsführer Herrn Andreas Czerny vertreten.

Die Starken Säulen unserer Gesellschaft

Bürgerschaftlichen Engagement und Ehrenamt sind tragende Säulen unserer Gesellschaft und prägen die Arbeit der Wohlfahrtsverbände. Das verdeutlicht Brigitte Meyer:
„Im Bereich der Integration, aber auch auf vielen anderen Gebieten sei das ehrenamtliche Engagement sehr groß. Die Palette reiche von der Kinder- und Jugendarbeit bis zu den Hospizvereinen und der Seniorenarbeit. Die Ausbildung und Begleitung der Ehrenamtlichen muss weiter ausgebaut und Formen der Wertschätzung für dieses Engagement weiterentwickelt werden.“

Eva Gottstein setzt sich dafür ein, dass Ehrenamtlichen mehr Wertschätzung entgegengebracht wird: „Mit Leidenschaft, Tatendrang und stets einem offenen Ohr will ich das Bürgerschaftliche Engagement in Bayern wertschätzen, über Ressortgrenzen hinweg stärken und die Basis unserer solidarischen Gesellschaft festigen.“ In Bayern gibt es zahlreiche Anlaufstellen, die einen niederschwelligen und unbürokratischen Einstieg in das Ehrenamt ermöglichen.

Ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement stellte Klaus Schindler, Leiter Soziale Dienste des AWO Kreisverbands Rosenheim, vor. Mit dem Projekt „Alpha-Paten im Mehrgenerationenhaus Rosenheim“ soll Menschen geholfen werden, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. In Form von Tandems werden Angebote geschaffen, um Stück für Stück Lese- und Schreibschwächen abzubauen. Bundesweit gibt es laut Leo Studie 2018 6,2 Millionen gering liberalisierte Erwachsenen bzw. funktionale Analphabeten. Informationen zum Projekt finden Sie hier

Für ein soziales Bayern – Die freie Wohlfahrtspflege

Die Freie Wohlfahrtspflege Bayern ist eine Landesarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände. Dazu zählen die Arbeiterwohlfahrt, das Bayerische Rote Kreuz, die Diakonie, der Landescaritasverband, der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern sowie der Paritätische Wohlfahrtsverband. Die Landesarbeitsgemeinschaft versteht sich als Lobby für sozial Schwache.

So ist es neben dem Angebot von sozialen Dienstleistungen die zentrale Aufgabe der Verbände, Anwalt und Beistand zu sein für die Bürger, für Hilfsbedürftige und Benachteiligte, für Kranke, Behinderte, Seniorinnen und Senioren, für Kinder und Jugendliche, für sozial Schwächere und für Menschen, die durch ihr Schicksal auf die Schattenseite des Lebens gestellt wurden.
Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege sind aus ehrenamtlichen Engagement entstanden und auch heute ist es Teil ihres Selbstverständnisses, das sie fördern und unterstützen wollen.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.freie-wohlfahrtspflege-bayern.de