AWO-Doppelspitze Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl zur heutigen Debatte im Plenum: „Kinder- und Jugendbetreuung die Wertschätzung entgegenbringen, die ihr zusteht“

Arbeiterwohlfahrt fordert Sofortmaßnahmen wie Springerpools, leichtere Anerkennung ausländischer Abschlüsse – Jugendhilfe nicht vernachlässigen. Nicht von ungefähr ist das deutsche Wort Kindergarten ein international bekannter, und positiv belegter Begriff, der für eine Betreuungsform steht, mit der nicht zuletzt die individuelle Entwicklung von Kindern gefördert werden soll. „Die aktuelle Lage in Bayerns Kitas und Ganztagsbetreuung steht dazu in gewaltigem Widerspruch: Die Personalnot ist bereits jetzt besorgniserregend hoch und steigt buchstäblich täglich weiter an. Von den Voraussetzungen zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026 sind wir momentan Lichtjahre entfernt, Bayern ist mit Schleswig-Holstein Schlusslicht beim Ausbau. Deshalb fordern wir die Staatsregierung zum wiederholten Mal auf, sofort konkrete Maßnahmen zu beschließen, um den für Kinder, Eltern und Fachkräfte unzumutbaren Status quo endlich zu beenden“, erklären Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl, die Landesvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, im Vorfeld der heutigen Diskussion im Plenum des Landtags.

Als großer Träger von Kitas, Ganztagsangeboten und Jugendhilfeeinrichtungen besteht die Arbeiterwohlfahrt auf einer Fachkräfteoffensive, die kurzfristig einsetzt und langfristig wirkt: „Dazu zählen leichtere Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, Einführung von Springerpools zur kurzfristigen Entlastung des Personals, quantitativer und qualitativer Kita-Ausbau, Berücksichtigung von Organisations- und Verwaltungsaufgaben. Was wir dagegen ablehnen, ist die Vergrößerung von Gruppen und alle Maßnahmen, die Qualitätsstandards absenken. Auch darf der Ausbau von Kitas nicht auf Kosten der Jugendhilfe gehen. Vielmehr muss diese parallel ebenfalls bedarfsgerecht und qualitativ ausgebaut werden, um den Belangen von Kindern und Jugendlichen von der Geburt bis ins junge Erwachsenenalter lückenlos gerecht zu werden“, nennen Schley und Wolfshörndl Beispiele. Abschließend erklärt die AWO-Doppelspitze: „Die Betreuung von Kindern und Jugendlichen ist einer der wichtigsten gesellschaftlichen Bereiche und wir werden nicht ruhen, bis ihm von der Staatsregierung die Wertschätzung entgegengebracht wird, der ihm zusteht.“