AWO-Chef Thomas Beyer kritisiert „Sozialpolitik nach Kassenlage“

Innerhalb weniger Wochen stellt der Bund kurzfristig zwei Programme ein – Betroffen sind die Bereiche Erzieher*innen und Ehrenamt.

 

„Die Einstellung ist falsch, arbeitsmarktpolitisch kurzsichtig und angesichts der Milliardenüberschüsse des Bundeshaushalts skandalös.“ Mit diesen Worten kritisiert Thomas Beyer, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bayern, „die Sozialpolitik nach Kassenlage des Bundes“. Anlass ist die Ankündigung aus Berlin, das Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher“ nicht wie angekündigt fortzuführen. Es ist innerhalb weniger Wochen das zweite Programm, dass der Bund trotz zunächst anderslautender Aussage kurzfristig einstellt. An über 20 AWO-Standorten bundesweit wurde das Programm „Begegnung und Partizipation im Engagement mit Geflüchteten" ohne Vorwarnung buchstäblich von heute auf morgen eingestellt. Damit wurden Ehrenamtskoordinator*innen – auch in Bayern – gefördert.

 

Beyer teilt die scharfe Kritik von Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer an der Einstellung des Erzieher*innen-Programms. Allerdings: „Ähnliche Kritik hätte ich mir auch an der Einstellung des Ehrenamtsprojekts für Geflüchtete von ihr gewünscht.“