AWO-Chef Beyer fordert „Hygienepauschale“ für Menschen mit geringen wirtschaftlichen Mitteln oder Abgabe von Masken und Desinfektionsmitteln durch öffentliche Stellen

Landesvorsitzender der bayerischen Arbeiterwohlfahrt: „Milliarden für die Wirtschaft, aber keine 100 Euro für die nötigsten persönlichen Corona-Schutzmaßnahmen“

Der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern Thomas Beyer weist auf eine „gravierende Lücke“ des Corona-Paketes der Großen Koalition hin: „Der Industrie und vielen Branchen wird in der Pandemie geholfen, von der Autoindustrie über den Sportstättenbau bis zu Forstgerätschaften und Stallumbauten. Aber wer denkt an die ganz konkreten alltäglichen Belastungen vieler Menschen? Zum Schutz aller wird in vielen Lebensbereichen von der Bahn bis zur Schule und beim Einkaufen das Tragen von Masken vorgeschrieben und die Anwendung von Desinfektionsmitteln empfohlen. Wovon die über Monate bezahlt werden sollen, das scheint aber niemand zu interessieren.“

Beyer schlägt deshalb eine „Hygienepauschale“ von 100 Euro vor, die als Einmalzahlung etwa an die Bezieher von Grundsicherung, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag, Regel-Kurzarbeitergeld oder Rentnerinnen und Rentner bis zu einer gewissen Höhe geleistet werden soll. „Alternativ können diese Mittel für den persönlichen Corona-Schutz gerne auch durch Staat oder Kommunen ausgegeben werden“, so Beyer.

„Der Staat greift wegen Corona massiv in das Leben aller Bürgerinnen und Bürger ein. Nicht wenigen droht der Verlust der wirtschaftlichen Existenz. Nach den sozialen Folgen fragt die Politik viel zu wenig. Die Hygienepauschale wird helfen, zumindest den nötigen persönlichen Schutz für alle zu sichern“, ist Beyer überzeugt.