AWO-Chef Beyer: „Bewohnerinnen und Betreuerinnen in Frauenhäusern sofort impfen“

Landesvorsitzender zum Internationalen Frauentag am 8. März: „Schutzlosigkeit der Beschäftigten in sozialen Berufen diskriminiert doppelt!“

„Women in leadership: Achieving an equal future in a COVID-19 world“ lautet das diesjährige Motto zum Internationalen Frauentag am 8. März. Eine berechtigte Forderung, findet Thomas Beyer, der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bayern, „weil Frauen in Führungspositionen nach wie vor rar sind. Während der Corona-Pandemie wird allerdings nicht nur das besonders deutlich, sondern auch, dass Frauen auch dann benachteiligt werden, wenn es um den in diesen Zeiten dringend notwendigen Schutz geht“.

Als aktuelles Beispiel nennt der AWO-Chef die Bewohnerinnen von Frauenhäusern und ihre Betreuerinnen. Obwohl diese Einrichtungen zu jenen zählen, die während der Pandemie aufgrund ihres Schutzauftrags nicht geschlossen wurden, werden sie bislang bei der Priorisierung in der Impf-Reihenfolge nicht berücksichtigt. Beyer: „Ich fordere, dass die Frauen in diesen Schutzeinrichtungen jetzt sofort analog zu Erzieher*innen und Lehrer*innen geimpft werden, leben in Frauenhäusern doch Frauen und Kinder weitaus enger zusammen als in Bildungs- und Tageseinrichtungen.“

In diesem Zusammenhang fordert Beyer, „die nachrangige Eingruppierung der in der Sozialen Arbeit nahe am Menschen Tätigen sofort zu überprüfen. Wer die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit schutzlos lässt, diskriminiert doppelt“. Zur Begründung verweist der Landesvorsitzende darauf, dass der weibliche Anteil der Beschäftigten in sozialen Berufen seit Jahren bei konstant über 70 Prozent liegt.