Die AWO-Landesvorsitzenden Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl: „Kosten für die Ausbildung in Pflegeberufen dürfen nicht länger Pflegebedürftigen aufgebürdet werden“

Anfang 2022 soll die Ausbildungsumlage erhöht werden – Appell an die Politik für gesamtgesellschaftliche Lösung „Folgendes Thema gehört in die Kategorie ,Alle Jahre wieder‘ – leider. Bereits seit Jahren kritisiert die Arbeiterwohlfahrt, dass pflegebedürftige Menschen aus allen Bereichen – ambulant, teilstationär und stationär – die Ausbildungsumlage neben den Pflegekassen und dem Freistaat Bayern mitfinanzieren müssen. Dies geschieht unabhängig davon, ob die jeweilige Einrichtung ausbildet oder nicht. Wir sind der Meinung, die Refinanzierung der Kosten für die Pflege-Ausbildung darf nicht länger auf pflegebedürftige Menschen umgelegt werden. Deshalb fordern wir von den Verantwortlichen in der Politik, die Ausbildungsumlage, die übrigens Anfang 2022 erhöht werden soll, nicht länger Pflegebedürftigen aufzubürden, sondern eine gerechte und gesamtgesellschaftliche Finanzierung der Ausbildung, die alle Kosten abdeckt, zu schaffen“, erklären die Landesvorsitzenden der AWO, Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl.

Während des Schuljahrs 2021/2022 haben in bayerischen AWO-Einrichtungen 761 Menschen an der insgesamt dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachfrau/-mann teilgenommen; 195 weitere Personen haben sich im gleichen Zeitraum für die einjährige Ausbildung zur/zum Pflegefachhelfer*in entschieden. Die AWO-Doppelspitze: „Das sind insgesamt 956 Auszubildende in bayerischen AWO-Pflegeeinrichtungen. Eine Zahl, die wir in den nächsten Jahren angesichts des eklatanten Fachkräftemangels erhöhen möchten und müssen. Allerdings kann es nicht sein, dass die Ausbildungsumlage den Pflegebedürftigen angerechnet wird und damit ihre oftmals ohnehin begrenzten finanziellen Mittel weiter begrenzt werden.“