AWO-Chef Beyer: „Ich verlange von der Politik Mut für eine gerechtere Verteilung von Lasten, Steuern und Vermögen. Aber auch Menschen in materieller Not müssen ihre Stimme erheben können.“

Früherer Sprecher sorgt sich um Fortbestand der Nationalen Armutskonferenz (nak)

Geringverdiener*innen, Alleinerziehende, Familien mit mehr als zwei Kindern, Migrant*innen, Senior*innen, Erwerbslose. „Es gibt viele Bevölkerungsgruppen, die von materieller Armut bedroht oder betroffen sind. Die Corona-Pandemie ist nicht der Grund dafür, aber sie verschärft eine besorgniserregende Entwicklung. Seit Jahren geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Ich verlange von der Politik, dass sie endlich gegensteuert. Es braucht Mut zu einer gerechten Verteilung von Lasten, Steuern und Vermögen“, erklärt der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern Thomas Beyer anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung von Armut am 17. Oktober.

Außerdem sei es wichtig, dass nicht nur über Menschen mit Armutserfahrung gesprochen wird, sondern mit ihnen. Mehr noch: „Menschen in materieller Not dürfen und müssen ihre Stimme für sich erheben; schließlich ist ihre Situation kein selbst verschuldetes Schicksal. Dafür benötigen Betroffene Bündnisse wie die Nationale Armutskonferenz (nak), die über öffentlichkeitswirksame Netzwerke verfügen, und in denen sie gleichberechtigte Mitglieder sein können, wo ihren Positionen Gehör verliehen werden kann. Die Politik muss hinhören und handeln“, sagt Beyer. Er war selbst von Februar 2011 bis Februar 2013 Sprecher dieses Bündnisses. Derzeit bereitet ihm große Sorge, dass einige Wohlfahrtsverbände die Unterstützung für die Armutskonferenz in Frage stellen.

Nähere Informationen zur nak: www.nationale-armutskonferenz.de