AWO-Chef Beyer: „Gesellschaftliche Diskriminierung legt strukturellen Rassismus offen“

Landesvorsitzender zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März

Jeder Form der Diskriminierung einer Person ist entgegenzutreten: Wegen ihrer ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität, ihres ökonomischen Status oder ihrer religiösen Zugehörigkeit: „Viel zu wenig wird aber bedacht, dass sich hier immer öfter eine Verächtlichmachung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen Bahn bricht. Die meisten Fälle diskriminierenden Verhaltens folgen Stereotypen, stigmatisieren gewissermaßen ´mit System´: Ihnen liegt struktureller Rassismus zugrunde“, erklärt Thomas Beyer, Landesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bayern, anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März.

Beispielsweise sind laut Beyer Menschen mit Migrationshintergrund nicht zufällig oder gar wegen eigenem Verschulden überdurchschnittlich oft von Armut betroffen – genauso übrigens wie ältere Menschen, Alleinerziehende und kinderreiche Familien. Beyer: „Wenn all diese finanziell bedürftigen Menschen dann zusätzlich als ,sozial schwach‘ bezeichnet werden, ist diese Bezeichnung nicht nur sprachlich schief, sondern eine offene Form von Diskriminierung, weil nicht vermögenden Menschen gezielt soziale Kompetenz abgesprochen werden soll.“